Ein Antivirenprogramm, auch bekannt als Virenscanner oder Virenschutzprogramm, ist eine Software, die entwickelt wurde, um schädliche Programme wie Computerviren, Würmer oder Trojaner zu erkennen, zu blockieren und zu entfernen. Diese Programme sind besonders wichtig für Windows- und macOS-Rechner, da diese aufgrund ihrer weiten Verbreitung häufiger angegriffen werden. Für Linux gibt es weniger bekannte Schadprogramme, aber auch hier ist der Einsatz eines Antivirenprogramms empfehlenswert, um die Weitergabe gefährlicher Dateien zu verhindern.
Antivirensoftware funktioniert, indem sie neue Dateien und den gesamten Computer auf Anzeichen einer Infektion überprüft. Dies geschieht hauptsächlich durch den Vergleich der Daten auf dem Rechner mit den bekannten Signaturen von Schadprogrammen. Diese Signaturen müssen regelmäßig aktualisiert werden, da täglich neue Varianten von Schadprogrammen auftauchen. Die Aktualisierung kann entweder automatisch durch das Virenschutzprogramm oder manuell durch den Download von Updates von der Herstellerseite erfolgen.
Zusätzlich zu den Signaturvergleichen verwenden Antivirenprogramme auch heuristische Verfahren, um unbekannte Schadprogramme zu erkennen. Diese Verfahren sind jedoch nicht immer zuverlässig und können Fehlalarme produzieren.
Früher mussten Benutzer das Virenschutzprogramm manuell starten und die gesamte Festplatte oder einzelne Laufwerke überprüfen. Heute ist dies einfacher, da die meisten Programme eine Auto-Protect-Funktion haben, die den Rechner nach jedem Systemstart automatisch im Hintergrund überprüft. Wenn ein Virus gefunden wird oder etwas Verdächtiges bemerkt wird, erhält der Benutzer eine Nachricht in einem Mitteilungsfenster.
Man soll auf keinen Fall zwei oder mehrere Virenschutzprogramme gleichzeitig auf einem Rechner installieren und ausführen.
Gründe dafür sind:
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- Konflikte und Systeminstabilität:
- Zwei Antivirenprogramme können sich gegenseitig stören, da sie versuchen, gleichzeitig auf dieselben Dateien und Prozesse zuzugreifen. Dies kann zu Systemabstürzen, langsamer Performance und anderen Instabilitäten führen.
- Leistungsprobleme:
- Antivirenprogramme verbrauchen Systemressourcen wie CPU und Arbeitsspeicher. Wenn zwei Programme gleichzeitig laufen, kann dies die Leistung des Rechners erheblich beeinträchtigen und zu einer langsamen Systemperformance führen.
- Doppelte Warnungen und Fehlalarme:
- Beide Programme könnten dieselben Bedrohungen erkennen und Warnungen ausgeben, was zu Verwirrung und unnötigen Fehlalarmen führen kann. Dies kann auch die Effektivität der Bedrohungserkennung beeinträchtigen.
- Gegenseitige Blockierung:
- Antivirenprogramme können sich gegenseitig als Bedrohung wahrnehmen und versuchen, sich zu blockieren oder zu deaktivieren. Dies kann dazu führen, dass keines der Programme effektiv arbeiten kann.
- Redundanz:
- Zwei Antivirenprogramme bieten keinen signifikanten zusätzlichen Schutz im Vergleich zu einem gut konfigurierten und aktualisierten Programm. Ein einzelnes, zuverlässiges Antivirenprogramm ist in der Regel ausreichend, um den Rechner zu schützen.
- Konflikte und Systeminstabilität:
Es ist besser, sich für ein einzelnes, vertrauenswürdiges Antivirenprogramm zu entscheiden und sicherzustellen, dass es regelmäßig aktualisiert wird und korrekt konfiguriert ist. Zusätzlich können andere Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls, regelmäßige Software-Updates und sicheres Surfverhalten den Schutz weiter verbessern.
Hier sind einige wichtige Punkte zur Auswahl und zum Bezug von Antivirensoftware:
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- Misstrauen gegenüber unaufgeforderten Angeboten:
- Seien Sie vorsichtig bei unaufgeforderten Angeboten für Antivirensoftware. Diese können oft betrügerisch sein und selbst Schadsoftware enthalten.
- Seriöse Anbieter:
- Beziehen Sie Antivirensoftware immer von seriösen und bekannten Anbietern. Dies stellt sicher, dass Sie eine legitime und effektive Software erhalten.
- Wahl des Virenschutzprogramms:
- Die Wahl eines geeigneten Virenschutzprogramms ist besonders wichtig für Windows-basierte Systeme, da diese häufiger Ziel von Angriffen sind.
- Kostenlose Varianten:
- Für Privatanwender sind kostenlose Virenschutzprogramme von seriösen Herstellern oft ausreichend. Diese bieten grundlegenden Schutz gegen Viren und andere Schadprogramme.
- Kostenpflichtige Varianten:
- Diese verfügen oft über zusätzliche Funktionen, die für einige Benutzer nützlich sein können. Dazu gehören:
- Kinderschutzfilter: Zum Schutz von Kindern vor unangemessenen Inhalten.
- Überwachung von Browser- und E-Mail-Aktivitäten: Zum Schutz vor Schadprogrammen, die über das Internet oder E-Mails übertragen werden.
- Erweiterte, verhaltensbasierte Erkennung: Zur Erkennung von Schadsoftware basierend auf deren Verhalten, was besonders nützlich sein kann, um neue und unbekannte Bedrohungen zu erkennen.
- Diese verfügen oft über zusätzliche Funktionen, die für einige Benutzer nützlich sein können. Dazu gehören:
- Betriebssystemeigene Lösungen:
- Auch die Hersteller von Betriebssystemen bieten oft kostenlose Virenschutzprogramme an. Diese können eine gute Option sein, insbesondere wenn sie gut in das Betriebssystem integriert sind und regelmäßig aktualisiert werden.
- Misstrauen gegenüber unaufgeforderten Angeboten:
Zusammengefasst ist es wichtig, ein Antivirenprogramm von einem vertrauenswürdigen Anbieter zu wählen und sicherzustellen, dass es regelmäßig aktualisiert wird. Kostenlose Programme bieten oft ausreichenden Schutz, während kostenpflichtige Programme zusätzliche Funktionen bieten können, die für einige Benutzer nützlich sein mögen.
Laufen alle Antivirenprogramm auf allen Systemen?
Hier ein paar Beispiele:
Programm | Windows | Mac | Android | iOS |
Avira | x | x | x | x |
Panda | x | x | x | x |
TotalAV | x | x | x | x |
BitDefender | x | x | x | x |
Sophos | x | x | x | x |
Norton 360 | x | x | x | x |
Kaspersky | x | - | x | x |
Weiterführende Links:
➡️ Computerbild
➡️ Chip
➡️ Wizcase Blog
